Gesundheit
Es ist sehr wichtig, zu wissen, für welche gesundheitlichen Probleme eine Rasse anfällig sein kann. Nur so sind Sie vorbereitet, wenn es darauf ankommt.
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Australian Shepherds?
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Australian Shepherd liegt bei 13 Jahren. Aufgrund der enormen Beliebtheit der Rasse betreiben einige skrupellose Züchter allerdings Praktiken, die die Gesundheit des Australian Shepherd beeinträchtigen. Mittlerweile ist die Rasse daher anfällig für mehrere Krankheiten, denen man sich bewusst sein sollte, um richtig reagieren zu können.
Wie kann man die Lebenserwartung seines Australian Shepherds verlängern?
Es ist wichtig, sich um die Gesundheit seines Hundes zu kümmern, um seine Lebensqualität zu sichern. Umso wichtiger ist es daher, sich für den Alltag eine gesunde Routine an Pflegemaßnahmen anzugewöhnen:
Eine angepasste Ernährung
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit Ihres Australian Shepherds. Wählen Sie ein Futter, das auf seine Ernährungsbedürfnisse abgestimmt ist - die sich allerdings mit zunehmendem Alter und je nach Gesundheitszustand ändern. Wählen Sie hochwertige Produkte mit einem hohen Anteil an tierischen Proteinen aus und fragen Sie bei Problemen einen Tierarzt um Rat.
Konsequente Erziehung
Auch wenn es nicht das Erste ist, was einem in den Sinn kommt, aber wenn Sie Ihren Hund richtig erziehen, verlängert sich automatisch auch seine Lebenserwartung. Warum? Ganz einfach: Weil Sie das Risiko von Unfällen verringern. Wenn Ihr Australian Shepherd zum Beispiel zu Ihnen zurückkehrt, wenn Sie ihn rufen, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er von einem Auto angefahren wird, wenn er wegläuft. Vernachlässigen Sie also auf keinen Fall die Erziehung Ihres Hundes!
Regelmäßige Tierarztbesuche
Nur ein Tierarzt kann Ihnen bestätigen, ob Ihr Hund gesund ist. Vereinbaren Sie jedes Jahr einen Termin für die Auffrischung der Impfungen und vergessen Sie nicht die Wurmkuren und Mittel gegen Parasiten wie Zecken. Verlangen Sie ruhig auch einen Gesundheitscheck für Ihren Hund, wenn er älter wird.
Seine Bedürfnisse berücksichtigen
Der Australian Shepherd hat einen hohen Bedarf an körperlicher Verausgabung. Damit er gesund bleibt, muss er sich also jeden Tag bewegen können. Gehen Sie mindestens anderthalb Stunden mit ihm spazieren, und wenn möglich, lassen Sie ihn auch frei laufen. Kaufen Sie ihm außerdem genug Spielzeug, damit er sich beschäftigen kann, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Rassetypische Krankheiten des Australian Shepherd
Wenn man einen Hund adoptiert, muss man sich natürlich auch über mögliche Gesundheitsprobleme des Hundes informieren. Während einige Rassen eher robust und weniger anfällig für Krankheiten sind, bleiben andere leider nicht verschont. Der Australian Shepherd gehört, wie bereits erwähnt, aufgrund seiner Beliebtheit leider zu der zweiten Gruppe.
Obwohl der Australian Shepherd im Allgemeinen sehr gesund ist, gibt es eine Reihe von Krankheiten, über die man sich informieren sollte.
Genveranlagte Gesundheitsprobleme
Australian Shepherds sind anfälliger für Taubheit und Blindheit als andere Rassen, was auf ihre Merle-Allel zurückzuführen ist, die für die Merle-Farbe der Rasse verantwortlich ist. Bei Hunden mit blauen Augen wird außerdem angenommen, dass sie ein Gen tragen, das mit Hörverlust in Verbindung steht. Um diese gesundheitlichen Probleme bereits bei Australian Shepherd Welpen zu vermeiden, wird dringend empfohlen, nicht zwei Merle-Hunde und/oder zwei Hunde mit blauen Augen zu kreuzen. Informieren Sie sich daher ausgiebig über Ihren Züchter und bitten Sie darum, die Elterntiere zu sehen.
Abgesehen davon ist der Australian Shepherd trotz seiner guten allgemeinen Gesundheit aufgrund seiner empfindlichen Gelenke besonders anfällig für Dysplasien, zum Beispiel an der Hüfte oder am Ellenbogen. Diese Krankheit kommt häufig vor, wenn es beim Wachstum des Welpen zu Verformungen der Knochen kommt. Dysplasien sind genetisch bedingt und vererbbar, können jedoch durch externe Faktoren wie Übergewicht oder zu hohe körperliche Belastung verschlimmert werden. In den meisten Fällen sind sowohl die linke als auch die rechte Seite betroffen.
Hinzu kommt das Problem des MDR1-Gens. Es ist das Ergebnis einer Mutation, die bei einigen Australian Shepherds auftritt und für eine Unverträglichkeit gegenüber Medikamenten sorgt, sodass bestimmte Stoffe giftig auf den Organismus wirken. Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner deshalb schon früh auf Unverträglichkeiten testen lassen, um im Ernstfall schlimmere Probleme zu verhindern.
Vererbbare Augenkrankheiten
Australian Shepherds sind häufig von einer vererbbaren Augenkrankheit namens Collie Eye Anomaly (CEA) betroffen. Die Symptome dafür können variieren, weswegen es manchmal schwierig ist, sie zu erkennen. Auch die Folgen der Krankheit können sehr unterschiedlich ausfallen: vom bloßen Verlust der Sehschärfe bis hin zur vollständigen Erblindung. Mit Hilfe von DNA-Tests kann die Vermehrung von Trägertieren zwar verhindert werden, allerdings gibt es noch immer keine Behandlungsformen.
Aussies können auch an juvenilem Katarakt erkranken. Dabei handelt es sich um eine Verdickung der Augenlinse, die mit einer verminderten Sehkraft oder sogar Blindheit einhergeht. Der graue Star - wie diese Krankheit allgemein genannt wird - wird chirurgisch behandelt.
Auch für die progressive Netzhautatrophie (PRA), eine Degeneration der Netzhaut, ist diese Rasse sehr anfällig. Leider gibt es in diesem Fall keine Heilung. Obwohl die Krankheit nicht besonders schmerzhaft ist, müssen Sie den Alltag Ihres Aussies anpassen.
Neurologische Erkrankungen
Eine weitere häufig auftretende Krankheit bei Australian Shepherds ist Epilepsie. In der Regel ist diese Krankheit auf eine abnorme elektrische Aktivität im Gehirn zurückzuführen, deren Ursache unbekannt ist. Epilepsie äußert sich in Anfällen, die oft bis zu mehreren Minuten andauern können. Leider gibt es keine bekannte Form, um diese Art von epileptischen Anfällen zu vermeiden, aber sie können durch eine entsprechende Behandlung abgemildert werden.
Krebs
Leider sind Australian Shepherds nicht immun gegen Krebs. Die häufigsten Krebserkrankungen bei dieser Rasse sind Lymphome und Hämangiosarkome. Das Lymphom ist ein bösartiger Tumor, der das lymphatische System befällt, das für das Immunsystem des Körpers verantwortlich ist. Es handelt sich um einen sehr aggressiven Krebs, der schlecht auf Behandlung anspricht. Daher ist die Lebenserwartung von Hunden, die von einem Lymphom betroffen sind, leider sehr gering.
Beim Hämangiosarkom handelt es sich um einen Tumor, der aus Gefäßzellen am Herzen, der Milz und der Leber wächst. Es kommt auch manchmal in der Haut, den Knochen, dem Nervensystem oder sogar der Blase vor. Empfohlen wird bei dieser Krankheit eine Chemotherapie und/oder eine Operation. Leider ist die Prognose oft ebenfalls negativ, da der Tumor schnell in andere Bereiche des Körpers metastasiert.
Autoimmunkrankheiten
Ebenfalls häufig bei Australian Shepherds sind Krankheiten, die das Autoimmunsystem betreffen, wie Hypothyreose und demodiktische Räude. Hypothyreose ist eine relativ häufige endokrine Erkrankung, bei der die Produktion von Hormonen in der Schilddrüse abnimmt. Sie ist oft mit einer unerwarteten Gewichtszunahme verbunden. Die Behandlung basiert auf der Injektion von synthetischen Hormonen.
Die demodiktische Räude hingegen ist eine Hauterkrankung, die durch mikroskopisch kleine, spinnenartige Milben verursacht wird, die sich unter die Haut des Hundes graben. Wenn Ihr Hund einen lokal begrenzten Fall von demodiktischer Räude hat, wird sie sich von selbst zurückbilden (in 80 % der Fälle). Andernfalls kann Ihnen Ihr Tierarzt eine akarizide Behandlung in Form einer Creme oder eines Shampoos verschreiben.