Selbstgemachtes Hundefutter? Tipps & Tricks Rund um Hausmannskost für Hunde

Sie haben Zeit und Lust das Futter Ihres Hundes selber zu machen, damit er endlich ausgewogene und angepasste Mahlzeiten bekommt? Wunderbare Idee! Hausgemachtes Futter enthält viel Fleisch sowie Wasser, ist sehr reichhaltig und selbstverständlich natürlich! Ihr Hund kann es einfach nur lieben!

Dennoch gilt: Es ist sehr wichtig, dass Sie immer einen Tierarzt oder Ernährungsspezialisten für Tiernahrung zur Seite haben. Hausgemachtes Hundefutter besteht aus fünf Bestandteilen. Ihr Ziel ist es, dem Hund ausreichend Energie, die zehn notwendigen Aminosäuren, drei essentielle Fettsäuren, 14 Vitamine, sieben Mineralien und mehrere Spurenelemente zu liefern. Es ist nicht einfach, die verschiedenen Zutaten richtig zu Dosieren und auf diese Weise ein ausgewogenes Rezept zusammenzustellen.

Nur ein Spezialist kann Sie in die richtige Richtung lenken und Ihnen Vorschläge machen, die speziell an Ihren Hund angepasst sind. Unser kleiner Überblick wird Ihnen dabei helfen, sich ein Bild über die Vorgehensweise zu machen.

Fleisch oder Fisch als Proteinquelle

Diese Zutaten stellen die Basis des Rezeptes dar. Sie sollen vor allem gut verdauliche und hochwertige Proteine enthalten, um den Organismus Ihres Hundes zu pflegen und zu regenerieren. Je nachdem wie viel Fleisch oder Fisch man verwendet, muss man die Menge an Stärke (Reis, Kartoffeln, Süßkartoffeln etc.) variieren, um den Energiewert der Portion anzupassen und den Energiebedarf ihres Tieres zu decken. Sie können Ihrem Hund jedes Fleisch geben, von Hähnchenfilet über Rind, Schwein, Ente, Lamm, Hase bis hin zu Perlhuhn. Wichtig ist nur, dass Sie es schrittweise einführen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Hundefutter selber machen

Muss ich das Fleisch kochen?

Je nach Qualität des Fleisches können Sie es Ihrem Hund eventuell auch roh geben. Wenn Sie allerdings Bedenken haben, sollten Sie es lieber leicht kochen. Das Gleiche gilt auch, wenn Ihr Hund empfindlich ist oder an Verdauungsproblemen leidet. Das gekochte Fleisch ist leichter zu verdauen und verhindert jegliche bakterielle Kontamination im geschwächten Verdauungssystem.

Bei Fisch ist es ein wenig anders: Wenn Sie Ihrem Hund nur gelegentlich oder jeden Tag nur eine kleine Menge Fisch geben, darf er gerne roh sein, solange die Qualität stimmt. Wenn der Fisch noch ganz ist, darf er auch gefroren gewesen sein (Vorsicht wegen Parasiten!). Wenn Fisch aber die Grundlage aller Rezepte der täglichen Nahrung Ihres Hundes bildet, kochen Sie ihn gut, bevor Sie Ihren Vierbeiner damit füttern! Warum? Weil roher Fisch das Enzym Thiaminase enthält. Dieses hemmt die Aufnahme von Vitamin B1 (oder Thiamin), das sehr wichtig für unsere Vierbeiner ist. Wenn Ihr Hund über mittellange Zeit hinweg täglich große Portionen rohen Fisch frisst, kann es zu einem Mangel kommen. Da Hitze dieses Enzym zerstört, besteht bei gekochtem Fisch kein Risiko mehr.

Wie bestimme ich die perfekte Menge?

Hierbei sollte man zwei Dinge berücksichtigen:

  • Den Proteinbedarf Ihres Hundes, der vor allem von seiner Größe, seiner Rasse, seinem Alter, einigen körperlichen Faktoren (sterilisiert oder nicht) oder sogar seinem Gesundheitszustand und der Tatsache, wie viel er sich bewegt, abhängt.
  • Der Proteinmenge, die er durch das gewählte Fleisch oder den Fisch erhält. Meistens enthalten fettige Fleischstücke oder fettiger Fisch WENIGER Proteine als mageres Fleisch. Man muss seinem Tier also mehr davon geben, um seinen Proteinbedarf zu decken. Gleichzeitig liefern sie aber MEHR Energie, weswegen eine Portion manchmal zu reichhaltig ist. Dies wiederum sollte nicht vorkommen.

Was ist das Eiweiß-Energie-Verhältnis?

Das Eiweiß-Energie-Verhältnis hilft dabei, den Nährwert eines bestimmten Futters bezogen auf das Element zu bestimmen, das die Energie liefert. Ein hochwertiges Futter, das hauptsächlich Energie in Form von Proteinen (und nicht Kohlenhydraten) liefert, hat ein erhöhtes Eiweiß-Energie-Verhältnis (ca. 100 oder auch mehr).

Das Eiweiß-Energie-Verhältnis entspricht dem Verhältnis der Proteinmenge im Futter geteilt durch dessen Kalorien. Es gibt seit einigen Jahren eine Liste mit den Werten für Hunde. Der Minimalwert, den man einhalten sollte, hängt von mehreren spezifischen Faktoren des Tieres ab. Wenn Ihr Hund unter 10 kg wiegt, liegt sein Mindestwert bei 55. Wenn er aber sterilisiert oder nur wenig aktiv ist, steigt dieser auf 69. Wenn Ihr Vierbeiner über 25 kg wiegt, liegt der Mindestwert schon bei 65. Zwischen 10 und 25 kg beträgt er 60.

Gemüse als Ballaststoffquelle

Gemüse stellt in selbstgemachtem Hundefutter die zweitwichtigste Zutat dar. Zwischen 5 und 10% seines Energiebedarfs sollte Ihr Hund in Form von Gemüse aufnehmen. Dieser Wert kann aber von 3% bis hin zu über 15% variieren, wenn es in gewissen Situation nötig ist.

Die Hauptaufgabe des Gemüses ist es, dem Verdauungssystem nützliche Ballaststoffe zu liefern, damit es gut funktionieren kann. Es tut dies, indem es wenig oder sogar nicht verdauliche Elemente sowie Präbiotika beisteuert. Zudem enthält Gemüse viele Vitamine und manchmal sogar Antioxidantien, die der Gesundheit Ihres Vierbeiners dienen. Wie viel Gemüse Sie ihrem Liebling geben müssen, hängt von seinem Energiebedarf, seinem Alter, seiner Verdauungsfähigkeit, seinem Appetit, seiner täglichen Bewegung, seinem Körpergewicht und vielen anderen Faktoren ab.

Welches Gemüse?

Bei hausgemachtem Hundefutter bevorzugt man natürlich Gemüse, das man leicht besorgen kann und das leicht verdaulich ist, so z. B. grüne Bohnen (sehr gut gekocht oder aus der Dose), kleine Stückchen weichgekochter Karotten oder sogar Zucchini. Sie können bedenkenlos Gemüse in der Dose oder aus dem Gefrierfach kaufen, um sich das Leben etwas zu erleichtern. Sie können Ihrem Hund durchaus eine großzügige Portion Gemüse geben. Allerdings sollte dieses immer weichgekocht oder püriert sein, damit er es besser verdauen kann.

  • Kohl und andere Gemüsearten dieser Familie sollten nur in kleinen Mengen verwendet werden. Das Gleiche gilt für Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen etc.), da es andernfalls zu Verdauungsproblemen kommen könnte.
  • Ihr Hund verträgt auch eine kleine Menge Tomaten. Diese sollten aber gekocht und möglichst ohne die Haut zubereitet werden, da Letztere das Verdauungssystem reizen könnte.
  • Von Zeit zu Zeit ist sogar Lauch erlaubt. Da er allerdings sehr faserig ist, sollte er nicht den Hauptteil der Mahlzeit ausmachen.
  • Bei Hunden mit einem empfindlichen Harntrakt sollten Sie mit Spinat vorsichtig sein. Dieser ist sehr reich an Oxalsäure und sollte nur in kleinen Mengen verabreicht werden.
  • Im Falle eines Diabetes sollte man Gemüse mit einem höheren Zuckeranteil, wie Karotten und rote Beete, vermeiden.
  • Geben Sie Ihrem Hund NIEMALS Avocado oder Macadamianüsse. Beides ist für Ihren Vierbeiner giftig.
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Öl als Quelle für essenzielle Fettsäuren

Die dritte wichtige Zutat für ein ausgewogenes hausgemachtes Hundefutter ist Öl. Die Hauptaufgabe von Öl ist es, Ihrem Vierbeiner essentielle Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren zu liefern. Fleisch enthält zwar einige Omega-6-Fettsäuren, diese reichen aber nicht aus, um den Bedarf eines Hundes zu decken. Man muss also eine weitere Quelle finden. Öl kann zwischen 5 und 20% (meistens ca. 10%) des Energiebedarfs von Hunden decken.

Es wird Sie wahrscheinlich nicht überraschen, dass Öl von Natur aus fett ist und somit viele Kalorien (= viel Energie) enthält. Egal welches Öl Sie wählen, im Durchschnitt wird es ca. 9 kcal pro Gramm enthalten. Dies vereinfacht die Dosierung enorm! Am besten wählen Sie ein Öl, das reich an Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren ist. Beide sollten in einer optimalen Konzentration vorhanden sein und ihr Verhältnis sollte zwischen 1 und 5 liegen.

Welches Öl?

  • Bei Rapsöl liegt das Omega-6/Omega-3-Verhältnis bei 2. Es ist sehr leicht zu besorgen und hat kaum Geruch. Aus diesem Grund wird es von schwierigen Hunden (und auch Katzen) sehr leicht angenommen.
  • Mit einem Verhältnis von 4 kann auch Nussöl sehr gut für selbstgemachtes Hundefutter verwendet werden. Dieses Öl riecht allerdings recht stark und könnte von Ihrem Vierbeiner abgelehnt werden.
  • Wenn Sie Ihrem Hund mehrmals die Woche etwas Fischöl (Lachs, Hering, Sardine etc.) geben, wirkt sich dies positiv auf Ihren Vierbeiner aus. Dieses Öl liefert Omega-3-Fettsäuren in Form von EPA und DHA, die in Pflanzenölen nicht vorhanden sind.
  • Olivenöl (von Katzen sehr gemocht) schmeckt gut, enthält aber nur wenige essentielle Fettsäuren. Aus diesem Grund ist es nicht sehr nützlich und wird daher nicht empfohlen. Sonnenblumenöl und Traubenkernöl sind zwar sehr reich an Omega-6-Fettsäuren, enthalten aber kaum Omega-3-Fettsäuren. Diese Öle sollte man demnach auch vermeiden.

Einige Empfehlungen zu Ölen

Um ein hochwertiges Öl zu wählen, sollte man neben der Zusammensetzung und der Herkunft der Rohstoffe auch die Verpackung betrachten. Greifen Sie bevorzugt zu dunklen Flaschen, die kein Licht durchlassen, sowie zu kleinen Mengen, die Sie schnell aufbrauchen können.

  • Erhitzen Sie das Öl niemals!
  • Achten Sie ebenfalls auf eine Änderung der Farbe oder des Geruchs (vor allem bei pflanzlichen Ölen gilt: wenn es fischig riecht, ist es schlecht), darauf, ob Ihr Hund es „merkwürdigerweise“ plötzlich ablehnt oder auf Verdauungsbeschwerden, die Ihr Vierbeiner anschließend hat (weicher Stuhl, Durchfall, Gase etc.). Wenn Sie diese Anzeichen beobachten, wechseln Sie das Öl! Es könnte sein, dass es oxidiert ist. Wir legen Ihnen ebenfalls ans Herz, Flaschen oder andere Behälter mit einer Pumpe zu vermeiden. Letztere sorgt dafür, dass bei jedem Pumpen Luft in das Innere des Behältnisses eintritt und so das Öl schnell zum Oxidieren bringt, wodurch dieses schlecht wird.

Kohlenhydrate für mehr Energie

Stärke in Form von Reis, Haferflocken, Kartoffeln, Süßkartoffeln etc. soll das hausgemachte Hundefutter noch ein wenig energiereicher machen und Ihren Geldbeutel etwas entlasten. Sie kann außerdem dabei helfen, den Verdauungsvorgang empfindlicher Vierbeiner zu regulieren.

Es ist durchaus möglich, hausgemachtes Hundefutter ohne Stärke zusammenzustellen, also nur mit Fleisch, Gemüse, Öl sowie Vitamin- und Mineralzusätzen. In diesem Fall müssen Sie Ihrem Hund mehr Fleisch sowie mehr Vitamine und Mineralstoffe (um die Mineralstoffzufuhr und das Verhältnis von Kalzium und Phosphor – zwischen 1 und 1,5 – in einer Mahlzeit anzupassen) geben, um seinen Energiebedarf zu decken. Die Kosten des fertigen Futters werden also deutlich höher liegen, mehr aber nicht.

Auch wenn Hunde kleine Mengen gut umgewandelter Stärke oft sehr gut zu Energie umwandeln können, würde man in Hundefutter, das man selbst kocht, trotzdem Fleisch bevorzugen. Stärkehaltige Produkte könnten in zu großen Mengen vor allem zu Beschwerden mit der Verdauung führen.

Unsere Tipps: Von der Wahl der richtigen Stärke bis zur Verarbeitung

  • Stärkehaltige Lebensmittel sollten sehr gut gekocht, verarbeitet oder in Form von Gel verabreicht werden, um so leicht wie möglich verdaut zu werden. Der Reis oder die Nudeln sehen nach nichts mehr aus? Umso besser! Der Süßkartoffelbrei Ihres Hundes ist so verkocht und gemixt, dass er Ihnen überhaupt nicht gefällt? Genauso sollte es sein!
  • Segnen Sie niemals eine Mahlzeit ab, die mehr Stärke als Fleisch enthält. Diese wird nie besser oder geeigneter sein – Ihr Hund ist schließlich kein Huhn. ;)
  • Sie müssen den Reis oder die Nudeln nach dem Kochen nicht abspülen, aber können sie abtropfen lassen. Das Kochwasser ist in keinem Fall störend. Man denkt oft, dass Reis verstopft, aber das ist falsch! Gut gekochter Reis ist sehr bekömmlich und außerdem enthält er sehr wenige Ballaststoffe, sodass er die Verdauung nur wenig beeinflusst. Das Reis-Wasser könnte im Gegenteil die Verdauung verlangsamen.
  • Wenn Sie etwas Zeit sparen möchten, können Sie auch Kartoffelpüree oder Reis-, Hafer- und Hirseflocken verwenden. Diese kochen viel schneller.
  • Ein Teil des Reises kann auch aus Vollkornreis bestehen. Dieser bietet sich vor allem an, wenn Ihr Hund kein Gemüse essen möchte und Sie dadurch eine andere Quelle für Ballaststoffe brauchen. Sie sollte jedoch nie mehr Vollkornreis als normalen Reis verwenden. Am besten ist eine Mischung aus 50% Reis und 50% Vollkornreis. Man sollte vermeiden, ausschließlich Vollkornreis zu verwenden, da die Reiskleie in Vollkornreis den Darm reizt.
  • Wenn Sie Ihrem Hund selbst Kartoffelpüree kochen, können Sie die Haut gut waschen und dran lassen, sodass Ihr Vierbeiner auch diese Ballaststoffe aufnehmen kann. Vermeiden Sie aber alle grünen Kartoffeln! Auch wenn sie gekocht sind, können sie aufgrund des Solanins immer noch giftig für Ihren Hund sein.

Welche Ergänzungsmittel brauche ich?

Die Ergänzungsmittel sind das Schlüsselelement des hausgemachten Hundefutters. Sie liefern alleine 50% der notwendigen Makro- und Mikronährstoffe. Dennoch werden sie oft vergessen oder schlicht vernachlässigt. Vitamin- und Mineralstoffpräparate sind für die Gesundheit Ihres Hundes unerlässlich. Fleisch, Fisch, Gemüse, Öl und Stärke sind nur sehr arm an Kalzium und enthalten einige Mineralstoffe und lebenswichtige Vitamine überhaupt nicht oder nur in sehr geringen Mengen. Dazu gehören: Jod, Zink, Magnesium, Kalium, Eisen, Kupfer, Vitamin A, Vitamin K, B-Vitamine etc. Man braucht demnach ein Präparat, das von allem die richtige Menge abdeckt.

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Tipps & Tricks, um hausgemachtes Hundefutter aufzupeppen

Um die Verdauung und den Organismus Ihres Vierbeiners zu unterstützen:

  • Ein paar Stückchen Banane sind ein erstklassiger Lieferant für Präbiotika, aber Vorsicht: Bananen sind sehr kalorienreich!
  • Ein bisschen Naturjoghurt
  • Ein wenig Bierhefe ist sehr nützlich, wenn Sie nicht schon ein Vitamin- und Nährstoffpräparat nutzen, in dem sie enthalten ist.

Köstliche und gesunde Früchte (täglich 20 g für kleine bis mittlere Hunde und 50 g für größere Vierbeiner reichen):

  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Heidelbeeren – super Antioxidantien
  • Äpfel – entfernen Sie alle Kerne!
  • Birnen – auch hier alle Kerne entfernen!

Für eine gute Wasserzufuhr im Sommer:

  • Wassermelone: 20 bis 30 g pro 15 kg Körpergewicht
  • Melone: 20 bis 30 g pro 15 kg Körpergewicht
  • Gurke: 20 bis 30 g pro 15 kg Körpergewicht

Kleine Gaumenfreuden (von Zeit zu Zeit):

  • Rohes Ei (besser ohne Schale, da sie viel Kalzium enthält)
  • Ein wenig Thunfisch (nicht öfter als einmal die Woche, da reich an Schwermetallen)

TAUSENDE EMPFEHLUNGEN!

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