Kohlenhydrate im Trockenfutter für Hunde – Was Sie Wissen Müssen

Kohlenhydrate oder auch Saccharide oder Zucker sind im Gegensatz zu Proteinen und Lipiden für Katzen, Hunde oder auch uns Menschen keine besonders essentiellen Nährstoffe. Das liegt ganz einfach daran, dass unser Organismus sie mit Hilfe anderer Nährstoffe selbst herstellen kann. Warum sind sie also immer noch im Futter unserer Hunde und Katzen enthalten?

Was sind Kohlenhydrate?

„Schnelle Zucker“ und „langsame Zucker“ sollten Ihnen bestimmt ein Begriff sein, auch wenn man diese Bezeichnungen heute nicht mehr verwendet. Kohlenhydrate setzen sich aber in der Tat aus Zuckermolekülen zusammen.

Zucker selbst gibt dem Körper zum Beispiel Glukose, die der schnellste Energielieferant für diesen ist. Glukose ist lebenswichtig und wird durch die Gluconeogenese auch aus Proteinen gewonnen (in sehr kleinen Mengen). Wenn man mehrere Zuckermoleküle kombiniert, erhält man Stärke oder auch Zellulose. Kleine Anekdote: Stärke ist somit ein Gebilde aus Kohlenhydrat-Molekülen, in denen tausende Glukose-Moleküle miteinander verbunden sind.

In der Tierwelt gibt es nur sehr wenige Kohlenhydrate, darunter Laktose (Milchzucker), Glukosereserven in Leber und Blut und ein wenig Glykogen in Muskeln. In Pflanzen sind sie allerdings sehr stark verbreitet. Ob nun in Getreide (Mais, Gerste, Weizen, Hafer, Reis etc.), Knollengemüse (Kartoffel, Süßkartoffel etc.) oder Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen etc.), jedes Trockenfutter enthält entweder mehr oder weniger Kohlenhydrate, aber selten unter 20%.

Kohlenhydrate im Trockenfutter unserer Hunde?

Im Trockenfutter dienen Kohlenhydrate nur zwei Dingen:

  • Sie erlauben die Extrusion, also den Herstellungsprozess der meisten Kroketten
  • Sie bringen schnell verwertbare Energie in Form von Stärke, was die Produktionskosten geringer hält, als wenn man Lipide und Proteine für den Energiegehalt hinzufügen würde.

Das Problem liegt darin, dass Stärke schlechter verwertet werden kann als Lipide und Proteine. Es gibt leider keine Empfehlung bezüglich des maximalen Gehalts von Stärke für unsere Tiere.

Für Hunde liegt die maximale Aufnahme von Stärke ca. zwischen 40 und 50%, bei Katzen sind es unter 30%. Unsere Katzen und Hunde vertragen Stärke mal besser und mal schlechter, weswegen man manche von ihnen auch als „sensibel“ bezeichnet.

Das ist ganz normal, da Hunde und Katzen nicht dafür gemacht sind, Kohlenhydrate in Energie umzuwandeln! Ihre normale Beute in der Natur enthält davon gerade mal höchstens 12%.

Was ist ein guter Kohlenhydratgehalt?

Auch wenn Kohlenhydrate, wenn sie gut umgewandelt sind und in geringen Mengen verabreicht werden, zur Entwicklung und dem Erhalt des Organismus beitragen, indem sie ihm schnell verwertbare Energie in Form von Glukose liefern, steht eine Ernährung ausschließlich mit Trockenfutter und zu vielen Kohlenhydraten im Gegensatz zu den „natürlichen“ Bedürfnissen unserer Hunde und Katzen.

Um unsere Vierbeiner richtig zu ernähren, sollte man am besten nie einen Kohlenhydratgehalt von 35% bei Hunden und 25% bei Katzen überschreiten.

Kohlenhydrate Hundefutter

Was ist mit Ballaststoffen und Rohfaser?

Ballaststoffe sind nicht nur irgendwelche Kohlenhydrate, sie sind nicht verdaulich. Sie kommen hauptsächlich in Pflanzenwänden vor und sind nicht unbedingt unerlässlich für unsere Hunde und Katzen. Ohne Ballaststoffe könnten unsere Vierbeiner sehr gut überleben! Allerdings wirken sie sich sehr positiv auf das Verdauungssystem aus.

Darüber hinaus fressen auch wilde Hunde und Katzen in der Natur Ballaststoffe in Form von Sehnen und Bindegewebe ihrer Beute.

Eine minimale Menge an rohen/unlöslichen Ballaststoffen (zwischen 0,8 und 5% der Trockenmasse) ermöglicht eine gute Verdauung und Darmhygiene. Zu viele Ballaststoffe sind aber auch nicht gut, da die Verdauung zu sehr beschleunigt wird, das Futter nicht gut genug umgewandelt wird, die Verdauung nicht so wirksam ist und Ihre Katze oder Ihr Hund Durchfall oder Entzündungen des Verdauungssystems riskiert. Es ist also besser, Futter mit zu vielen Ballaststoffen zu vermeiden (5% und mehr der Trockenmasse).

Keine oder ungenügend Ballaststoffe im Futter können wiederum zu seltenem und sehr festem Stuhl führen. Die Verdauung ist verlangsamt, da sie nicht genügend angeregt wird, und der Stuhl bleibt im Grimmdarm stecken: Man spricht also von Verstopfungen.

Auf Dauer kann ein Ballaststoff-Mangel neben Verdauungsbeschwerden auch zu schlimmeren Problemen wie einem Megakolon führen. Um all diese Probleme zu vermeiden, gilt: Ballaststoffe ja, aber nie zu viele.

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Verschiedene BallaststoffartenEs gibt zwei Arten von Ballaststoffen:

Unlösliche Ballaststoffe

Dies sind nicht verdauliche Kohlenhydrate (Zellulose), die nicht fermentiert und somit von den Bakterien des Dickdarms verwendet werden können. Sie regen dadurch eine gute Verdauung an und helfen bei einer gesunden Darmhygiene, indem sie die Erneuerung der Darmschleimhaut bewirken. Weizenkleie ist zum Beispiel eine tolle Quelle für unlösliche Ballaststoffe.

Lösliche Ballaststoffe

Dies sind Kohlenhydrate, die immer noch nicht verdaulich sind, aber von den Bakterien im Dickdarm fermentiert werden. Diese Ballaststoffe nähren und pflegen die Mikroorganismen des Darms. Man nennt sie auch Präbiotika. Sie erleichtern in Folge eine gute Verdauung, indem sie das Wachstum schlechter Bakterien aufhalten und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Rübenschnitzel, Flohsamen und Haferkleie sind zum Beispiel gute Quellen für lösliche Ballaststoffe.

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Alles eine Frage der Menge

Wie vorher beschrieben, sind Kohlenhydrate eine Energiequelle, die mal mehr und mal weniger verwertet werden kann und sich darüber hinaus manchmal als sehr nützlich erweist für:

  • eine schnelle Glukose-Zufuhr, DIE Energiequelle für Gehirn und Muskeln. Glukose ist darüber hinaus so wichtig, dass sie außerdem durch Proteine hergestellt wird (in sehr kleinen Mengen).
  • die Stimulierung des Verdauungssystems (Ballaststoffe).
  • das Gleichgewicht der Darmflora (Ballaststoffe).

Das Hauptproblem der Kohlenhydrate liegt nicht in den Ballaststoffen, sondern eher in der Stärke. Das Ziel einer guten Ernährung ist es nämlich, verdaulich, hochwertig und so nah wie möglich an dem zu sein, was unsere Tiere in der Natur fresse würden. Sie muss demnach so wenig Zucker und Stärke wie möglich enthalten.

Beschwerden treten vor allem dann auf, wenn das Futter zu viel Stärke enthält. Eine zu hohe Menge eines Nährstoffes zeichnet sich durch eine Überforderung der Verdauungsfähigkeit aus: der überschüssige Nährstoff wird nicht verwertet. Dies könnte ein Ungleichgewicht der Darmflora zur Folge haben oder sogar eine beschleunigte Verdauung sowie mögliche Entzündungen.

Unsere Tiere verdauen Stärke mehr oder weniger gut, da sie zwar alle über das nötige Enzym (Amylase) verfügen, aber nicht alle in der gleichen Menge. Darüber hinaus enthalten Hunde mehr davon als Katzen.

Sie sollten nicht vergessen, dass unsere Vierbeiner einen Überschuss an Stärke nur nicht so gut verdauen können, da sie eigentlich vor allem Fleischfresser sind.

Wie bestimmt man die Menge an Kohlenhydraten im Futter?

Achten Sie darauf, diesen Wert zu berücksichtigen und ihn notfalls zu berechnen, da er oft nicht auf den Verpackungen steht. Ein Überschuss an Kohlenhydraten kann nicht nur für Verdauungsbeschwerden sorgen, aber auch zu schweren Krankheiten führen wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und andere „neue“ Krankheiten, die durch ein nicht angepasstes Futter entstehen.

Die magische Formel für stickstofffreie Extraktstoffe (NfE) ist ganz einfach: 100 - (% Proteine + % Fette + % Ballaststoffe/Zellulose + %Aktivkohle + % Feuchtigkeit).

Diese Formel gibt einen ungefähren Prozentsatz für mehr oder weniger verdauliche Kohlenhydrate an, die Stärke enthalten, aber auch lösliche Ballaststoffe, Hemicellulose und andere Stoffe. Kurz gesagt: Bestandteile, die man schlecht voneinander trennen und bestimmen kann.

Der Wert, den man berechnet, ist also ziemlich vage und gibt uns eine Idee vom Prozentsatz der Stärke zwischen 1 und 15%.

Aber die Qualität einer Krokette lässt sich nicht durch ihren Wert für stickstofffreie Extraktstoffe, also Kohlenhydrate bestimmen.

Um den Kohlenhydratgehalt der Ernährung eures Vierbeiners zu senken, sollten Sie ihm Trockenfutter geben, das ihm gut bekommt, und außerdem wasserhaltige Lebensmittel und Fleisch zur Ernährung hinzufügen (wie hochwertiges Allein-Nassfutter oder sogar selbstgemachtes Futter sowie BARF). Außerdem können Sie ihm ein wenig Gemüse oder Fischöl geben, was sehr gesund ist und eine gute Gesundheit Ihres Tieres sicherstellt.

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Warum steht der Stärkegehalt nicht auf der Verpackung des Trockenfutters?

Die Antwort ist ganz einfach: Bisher gibt es keine allgemeingültige Methode, den Stärkegehalt glaubwürdig zu analysieren oder zu berechnen. Seien Sie also nicht zu radikal, wenn Sie den Wert Ihres Trockenfutters sehen.

Der Protein-, Fett- und Ballaststoffgehalt sowie der Gehalt anderer Inhaltsstoffe, der auf der Verpackung angegeben ist (oder für die Kohlenhydrate berechnet wurde), ist ein Durchschnittswert, der zwischen 0,5 und 5% liegen kann. Je nach Gehalt und Werten, die in den Regulierungen erlaubt sind, kann er auch höher sein. Der Hersteller kennt den genauen minimalen und maximalen Prozentwert jedes Inhaltsstoffes seines Futters.

Die Marke, die das Produkt verkauft, gibt oft aber nur die Durchschnitts- oder Minimal- und Maximalwerte weiter. Denken Sie außerdem daran, dass Trockenfutter aus vielen verschiedenen Zutaten und nach industriellen Maßstäben hergestellt wird!

Zusammenfassung

Wenn Sie ein Futter für Ihren Vierbeiner wählen, nehmen Sie nicht sofort alles hin, was Sie auf der Verpackung lesen, sondern betrachten Sie es als Ganzes. Prüfen Sie die Qualität der Zutaten und alle angegebenen oder berechneten Werte und vergessen Sie nicht, dass uns ein großer Teil der Informationen vorenthalten wird (Qualität der Proteine, Gehalt an Aminosäuren, Geliergrad der Stärke etc.).

TAUSENDE EMPFEHLUNGEN!

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