Die Erziehung eines Samojede
Mittlerweile spricht man nicht mehr von Hundetraining, sondern von Hundeerziehung. In der Tat hat Training einen eher negativen Beigeschmack und häufig wird Bestrafung eingesetzt, um den Hund dazu zu bringen, das zu tun, was man von ihm verlangt. Die Hundeerziehung allerdings basiert auf einem positiven Ansatz.
Gewünschtes Verhalten sollte belohnt und unerwünschtes Verhalten ignoriert werden. Bestrafung sollte niemals Teil der Erziehung sein und nur in absoluten Ausnahmen verwendet werden, allerdings nicht in Form von Gewalt, weder physisch noch verbal. Ignorieren Sie stattdessen Ihren Vierbeiner, nehmen Sie ihm ein Spielzeug weg oder verweigern Sie ein Leckerli.
Der Samojede ist nach wie vor ein Hund des Urtyps und der Familie des Spitzes und demnach etwas spezieller. Im Wesen des Samojeden sind daher Instinkte verwurzelt, die bei anderen, stark modifizierten Rassen nicht erhalten geblieben sind. Als ehemaliger Jagdhund hat er zum Beispiel einen ziemlich ausgeprägten Raubtierinstinkt und ist auch schon mal ein ganz schöner Sturkopf. Genau deswegen verweigert er sich häufig auch zu gehorchen.
Das Wichtigste ist, dass Sie ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Samojeden aufbauen. Das ist letztlich der beste Weg ihn dazu zu bringen, auf Sie zu hören und auf Ihre Befehle zu reagieren. Die Erziehung ist in jedem Fall ein wesentlicher Faktor, um Ihnen die Haltung Ihres Samojeden, seine Pflege und generell den Alltag mit ihm zu erleichtern.
Wann sollte man mit der Erziehung eines Samojede beginnen?
Wenn Sie einen Welpen adoptieren, sollten Sie, sobald er zu Ihnen nach Hause kommt, mit der Erziehung beginnen. Stellen Sie von Anfang an die Regeln auf, die Sie auch später von ihm erwarten!
Denken Sie daran, dass Ihr Samojede Welpe größer wird und auch, wenn er nicht zu den Riesenrassen gehört, ausgewachsen, schwieriger unter Kontrolle zu bringen sein wird.
Kann man einen bereits ausgewachsenen Samojede erziehen?
Natürlich sind Welpen im Allgemeinen wesentlich aufnahmefähiger. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist, einen erwachsenen Hund zu erziehen, ganz im Gegenteil. Der Erziehungsansatz muss nur anders erfolgen. Ein erwachsener Hund hat seine ganz eigene Geschichte und wurde bereits geprägt. Er hat beispielsweise Traumata erlitten oder eine schlechte Erziehung bekommen und dadurch unerwünschte Gewohnheiten angenommen. Manchmal muss man daher erst einmal alles komplett ablernen, bevor man von vorne anfängt. Wir empfehlen Ihnen in solchen Fällen einen Hundetrainer zu engagieren, der Sie bei dieser Aufgabe unterstützt, damit die Erziehung individuell auf Ihren Vierbeiner abgestimmt wird.
Die Grundlagen der Erziehung eines Samojede
Geduldig sein
Der Schlüssel für jeden Hundebesitzer, der seinen Vierbeiner erziehen möchte. Wenn Sie einen Welpen adoptiert haben, muss er alles von Grund auf lernen. Es gibt Dinge, die er nicht wissen kann, bis er sie zum ersten Mal erlebt hat. Es wird einige Zeit dauern, bis er sich die Lektionen merken kann. Versuchen Sie also nicht, ihm zu viele Dinge auf einmal beizubringen und gehen Sie Schritt für Schritt vor. Beginnen Sie mit einem Befehl und wenn dieser sitzt, gehen Sie zum nächsten über.
Kohärent sein
Bringen Sie die Befehle, die Sie Ihrem Vierbeiner beibringen, nicht durcheinander. Wählen Sie die Wörter von Anfang an klar aus und ändern Sie sie nicht nachträglich. Widersprüchliche Anweisungen könnten Ihren Hund verwirren, was schließlich dazu führt, dass er Ihnen nicht gehorcht.
Beständig sein
Nur durch Wiederholungen im Laufe der Zeit können Sie konkrete Ergebnisse erzielen. Nehmen Sie sich jeden Tag eine Viertelstunde Zeit, um die Lektionen Ihres Hundes zu perfektionieren oder ihm neue Dinge beizubringen. Sie können auch Spielstunden oder Spaziergänge nutzen, um die Befehle in der Praxis anzuwenden.
Welche Grundkommandos sollte der Samojede kennen?
Zwei Befehle sind essentiell - für alle Hunde. Sie müssen auf Ihren Namen hören und zurückkommen, wenn Sie sie rufen sowie an der Leine gehen können.
Rückruf
Der Samojede hat einen ausgeprägten Raubtierinstinkt und einen eigensinnigen Charakter, weswegen es sein kann, dass er sich ohne zu Fragen auf Beutesuche begibt. Falls er also einmal außer Kontrolle gerät, ist es umso wichtiger, dass er zu Ihnen zurückkommt, wenn Sie ihn rufen. Leider hört dieser recht zielstrebige Hund allerdings nicht immer auf Befehle. Um unerwünschte Situationen zu vermeiden, sollten Sie Ihren Samojeden nicht überall frei herumlaufen lassen.
An der Leine gehen
Ihr Hund sollte neben Ihnen gehen, ohne zu ziehen oder im Zickzack zu laufen. Besonders in der Stadt ist das sehr wichtig, da es hier viel mehr Gefahren gibt als auf dem Land. Halten Sie eine relativ kurze Leine, einziehbare Leinen sind nicht zu empfehlen, da Sie durch die Länge Ihren Vierbeiner weniger kontrollieren können. Außerdem dauert es länger, bis das Tier zu Ihnen zurückkehrt, was das Risiko eines Unfalls erhöht.