FUTTER MAL ANDERS: INSEKTEN FÜR HUNDE UND KATZEN?

Das ist kein Witz
 Die Zucht von Insekten als Nahrungsmittel ist alles andere als ein futuristischer Wahn, sie hat bereits begonnen. Da man der Herausforderung gegenĂŒber steht, eine immer grĂ¶ĂŸere Bevölkerung zu ernĂ€hren (7,55 Milliarden Menschen heute und 2100 sicherlich das Doppelte), wird es immer dringender, alternative Lösungen zu finden, um diese Menschen zu ernĂ€hren. Insekten sind voll von Proteinen und guten Fetten und wĂ€ren somit ein perfektes nĂ€hrstoffreiches und ökologisches Lebensmittel, um eine wachsende Bevölkerung zufrieden zu stellen, die ĂŒber immer weniger Ackerland verfĂŒgt. Die WelternĂ€hrungsorganisation (FAO) empfiehlt sogar den Verzehr von Insekten! Um ein Kilogramm Rindfleisch herzustellen, braucht man zehn Kilogramm Mais; fĂŒr ein Kilogramm Insekten braucht man nur ein Kilogramm Mais.

Wir mĂŒssen neue Proteinquellen finden – die Zeit drĂ€ngt

Wir leben in einer Welt, die in Sachen FlĂ€che, Rohstoffe und Nahrungsproduktion an ihre Grenzen stĂ¶ĂŸt und Umweltproblemen gegenĂŒbersteht, die wir durch unsere Art des Konsums und der Produktion verursacht haben (KlimaerwĂ€rmung, MangelernĂ€hrung etc.). Die erste Herausforderung der nĂ€chsten 50 Jahre wird also sein, es zu schaffen, die gesamte Weltbevölkerung zu ernĂ€hren
 noch bevor man daran denkt, es anstĂ€ndig zu machen!

Fleischproduktion ist eine Ursache fĂŒr Umweltverschmutzung (Treibhausgas, DĂŒnger im Boden und im Grundwasser etc.) und das Leiden von Tieren. Sie verbraucht sehr viele wertvolle und begrenzte Rohstoffe in Form von Wasser und Nahrung fĂŒr die Zuchttiere. Auf Dauer könnte Fleisch aus diesen GrĂŒnden – aber auch, weil man die steigende Nachfrage stark wachsender LĂ€nder wie China decken muss – ein knappes Lebensmittel werden.

Es ist also lebensnotwendig, andere Alternativen fĂŒr Proteinquellen in Betracht zu ziehen, die vor allem unsere Umwelt und unsere Rohstoffe mehr respektieren und fĂŒr Menschen ebenso gut sind wie fĂŒr Tiere. In dieser Hinsicht haben pflanzliche Proteine einen guten Ruf. Wenn man Proteine aus unterschiedlichen Quellen (Getreide, HĂŒlsenfrĂŒchte) miteinander kombiniert, ist es auf jeden Fall möglich, uns Menschen eine hochwertige Proteinzufuhr zu gewĂ€hrleisten.

Unsere fleischfressenden Haustiere sind aber nicht dafĂŒr gemacht, nur mit pflanzlichen Proteinen zu leben
 und vor allem gut zu leben. Unter gewissen Bedingungen kann ein gesunder erwachsener Hund es einige Tage lang aushalten. Bei Welpen im Wachstum, Hunden mit gesundheitlichen Problemen und vor allem bei Katzen sieht das Ganze aber schon anders aus.


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Insektenprotein: die Zukunft der ErnÀhrung?

Es mag uns etwas verrĂŒckt erscheinen, aber ein bestimmter Teil der Bevölkerung, vor allem in Afrika und Asien, konsumiert schon seit langer Zeit Insekten – wahrscheinlich haben sie damit schon vor der Antike begonnen. SchĂ€tzungen zufolge ernĂ€hren sich zurzeit ca. 2,5 Milliarden Menschen tĂ€glich von Insekten.

Es stellte sich heraus, dass diese kleinen Tierchen tatsĂ€chlich eine sehr gute Quelle fĂŒr Proteine (45 bis 75% des Trockengewichts), Omega-3- und Omega-6-FettsĂ€uren, Mineralstoffe (Zink, Eisen, Magnesium, Kupfer, Selen) und Vitamine (besonders der Gruppe B) darstellen. Je nach Rasse und ErnĂ€hrung des Tieres können einige dieser Werte schon fast den gesamten Tagesbedarf an gewissen MikronĂ€hrstoffen decken.

Gewisse Insekten haben einen drei- bis viermal höheren Proteingehalt als Fleisch, der ebenso verdaulich und ausgewogen ist
 warum also lange ĂŒberlegen? Trotz allem muss man die Eigenschaften dieses „neuen Lebensmittels“ unter die Lupe nehmen: Wie verhĂ€lt es sich mit der Zufuhr essentieller AminosĂ€uren, der QualitĂ€t der Lipide, dem Mineralstoff- sowie Vitamingehalt?

Ein weiterer Vorteil, den man nicht vernachlĂ€ssigen sollte: Die Insektenzucht hinterlĂ€sst nicht nur einen sehr kleinen ökologischen Fußabdruck, die bevorzugten Insektenarten verbrauchen auch sehr wenig Wasser.

Es reicht ein Kilogramm Futter, um quasi ein Kilogramm Insekten herzustellen. Zur Herstellung von Rindfleisch braucht man 10 Kilogramm Futter. Zudem entstehen bei der Insektenzucht nur sehr wenige Treibhausgase und sie ist in der Lage, organische AbfÀlle, die von Menschen oder anderen Tieren produziert werden, in einem geschlossenen Kreislauf zu verwenden.

Insekten stellen somit ein „Wunder-Lebensmittel“ dar und scheinen auf jeden Fall in der Lage zu sein, der Vielzahl unserer Herausforderungen in Sachen ErnĂ€hrung und Umwelt die Stirn zu bieten. Kleine aber starke Insekten, die sehr große Herausforderungen auf sich nehmen!

Wie sieht es bei uns aus?

Bei unseren Nachbarn in Frankreich ist das Interesse der Agraringenieure des Nationalen Instituts fĂŒr Agronomieforschung (INRA) fĂŒr diese neue Proteinquelle, die Zuchtbetriebe revolutionieren könnte, zum Beispiel schon sehr hoch. Es gibt bereits innovative Unternehmen wie Ynsect, die Insekten zĂŒchten und Insektenmehl fĂŒr Zuchttiere wie GeflĂŒgel, Fische oder auch Schweine verkaufen, das aus MehlwĂŒrmern hergestellt wurde.

Auch in Deutschland und Österreich ist das Thema Insekten in Tiernahrung nicht völlig unbekannt. Die Firma Ecofly zĂŒchtet beispielsweise Larven von Soldatenfliegen, aus denen unter anderem Insektenprotein hergestellt wird. Das Startup TeneTrio hat sich sogar auf Hundeleckerlis spezialisiert und zĂŒchtet die Insekten dafĂŒr ebenfalls selbst.

Das ist eine wirklich gute Sache! Vor allem fĂŒr die Tiere, die in ihrem natĂŒrlichen Umfeld Insekten fressen und hochwertige Proteine brauchen. Der Unterschied zu Soja oder Mais im Überfluss ist sicher riesig
 In Bezug auf Fische lĂ€sst das Mehl die natĂŒrlichen Meeresreserven wieder aufatmen, die wegen unserer Übernutzung erschreckend ausgeschöpft werden.

FĂŒr unsere Hunde und Katzen gibt es auf dem Markt bereits Trockenfutter-Marken, die Produkte auf Basis von Insekten anbieten. Diese haben jedoch bisher nicht die beste QualitĂ€t und enthalten darĂŒber hinaus nur sehr wenige Insekten, damit der geforderte Proteingehalt erreicht wird.

Was bremst uns also? Abgesehen von den fehlenden technischen Mitteln, um vor allem den Geschmack des fertigen Produktes zu kontrollieren, sind es besonders psychologische GrĂŒnde, die alles aufhalten. Man muss wohl oder ĂŒbel zugeben, dass wir im Westen nicht unbedingt die Gewohnheit haben, an Insekten auf unseren Tellern zu denken
 und ebensowenig in den NĂ€pfen unserer Hunde und Katzen. Das Ganze wird sich also sehr langsam, aber mit Sicherheit frĂŒher oder spĂ€ter entwickeln!


Welche Insekten findet man in Tiernahrung?

Hier einige Beispiele fĂŒr Insekten, die fĂŒr Tiernahrung – besonders fĂŒr Schweine, GeflĂŒgel und Fische – gezĂŒchtet werden:

* MehlkĂ€fer (Tenebrio molitor) gehören zu der Familie der SchwarzkĂ€fer und sind auf der ganzen Welt zu finden. Ihre Larven sind unter dem gĂ€ngigeren Namen „MehlwĂŒrmer“ bekannt. Sowohl KĂ€fer als auch Larven gelten als VorratsschĂ€dlinge.

Die Larven werden heutzutage schon produziert und von vielen Tieren gegessen. DarĂŒber hinaus verwendet man sie zur FĂŒtterung von Reptilien, Vögeln und Fischen in Zoos. Diese Insekten enthalten sehr viele Proteine, lassen sich gut zĂŒchten und können leicht ohne Wasser ĂŒberleben, was sie besonders fĂŒr Zuchtanlagen sehr interessant macht (Erick et al. 2002).

* Die Soldatenfliege (Hermetia illucens) ist ein ZweiflĂŒgler und gehört zur Familie der Waffenfliegen. Äußerlich kann sie einer Wespe Ă€hneln. Sie ist ca. 2 cm groß und hat eine blĂ€ulich schwarze Farbe. Die Soldatenfliege ist weit verbreitet – von 45° nördliche Breite bis 40° sĂŒdliche Breite, Australien und Neuseeland eingeschlossen – und kommt in vielen unterschiedlichen LebensrĂ€umen zurecht (Hardouin et al. 2003). Ihr Hauptvorteil liegt darin, dass sie sich von vielen organischen Stoffen ernĂ€hren kann, darunter AbfĂ€lle und GĂŒlle.

DarĂŒber hinaus stellen die Larven der Soldatenfliege eine sehr gute Nahrungsquelle fĂŒr Fische und Schweine (Newton, 1977) sowie MasthĂŒhner (Newton, 2005) dar. Diese Insekten sind also sehr interessant fĂŒr die ErnĂ€hrung von Tieren sowie Menschen!

Quellen: Mangeons des insectes.com, INRA (« Des insectes pour l'alimentation animale »), FAO (« Edible insects »)

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