LABRADOR RETRIEVER
Der Labrador, offiziell Labrador Retriever, ist einer der beliebtesten Hunde der Welt und ein echtes Supertalent, da er als Jagdhund, Rettungshund, Diensthund oder ganz einfach als treues Haustier gehalten werden kann.
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte
Wussten Sie, dass der Labrador Retriever der Legende nach aus einer Kreuzung zwischen einem Neufundländer und einem Otter hervorgegangen ist. Wie gesagt, der Legende nach! In Wirklichkeit stammt er vom St. John's Hund, aus der gleichnamigen Stadt St. John's in Kanada, ab. Diese Neufundländer wurden auf Fischerbooten eingesetzt, um den Fischern bei der Arbeit zu helfen. Die Hunde, die aus deren Kreuzung mit dem Castro Laboreiro hervorgingen, wurden im frühen 19. Jahrhundert dann nach England exportiert. Die kanadischen Hunde wurden dann im 19. und frühen 20. Jahrhundert mit englischen Jagdhunden gekreuzt und der englische Earl of Malmesbury, gab ihnen schließlich den Namen Labrador, als die Rasse etabliert wurde. In Deutschland war der Labrador bis nach dem zweiten Weltkrieg noch recht selten anzutreffen, da es genug heimische Jagdhunde gab. In den 70er Jahren beispielsweise gab es insgesamt nur 40 registrierte Labradore in ganz Deutschland. Das hat sich allerdings schnell geändert und laut der Statistik des VDH nahm er 2007 den Platz vier in der Top 50 der beliebtesten Hunderassen ein.
Offiziell und international anerkannt wurde die Rasse 1954 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI).
Wie sieht der typische Labrador aus?
Der Labrador ist ein recht großer Hund, ähnlich wie seine Cousins, der Golden Retriever und der Flat Coated Retriever. Der Körperbau eines Männchens anders ausfallen kann als der eines Weibchens. Das Männchen wird am Widerrist gemessen zwischen 54 und 61 cm groß und wiegt zwischen 30 und 35 kg. Das Weibchen wird zwischen 52 und 56 cm groß und wiegt zwischen 28 und 33 kg.
Der Labrador gehört zur Gruppe 8 der FCI: Wildretriever - Wildhunde - Wasserhunde und hat die Nummer 122.
Körper: Der Labrador hat einen gut gebauten Körper mit einer horizontalen Linie auf der Oberseite. Die Brust ist tief, mit ausgeprägten Rippen. Die Lenden sind kurz und kräftig.
Kopf: Der Kopf ist breit, mit einer gut ausgeprägten Stirn. Der Hals und die Kiefer sind stark und kraftvoll. Die Schnauze ist gerade und die Nase breit.
Ohren: Die mittelgroßen Hängeohren sitzen recht weit hinten am Kopf.
Augen: Mandelförmig, mittelgroß, braun oder haselnussbraun.
Rute: Die Rute des Labradors ist mittellang, am Ansatz dick und an der Spitze dünner und mit dichtem Fell bewachsen.
Fell: Das Fell ist kurz, dick und dicht anliegend, weswegen der Labrador auch recht resistent gegen Kälte ist.
Farbe: Die internationalen Rassestandards akzeptieren im Allgemeinen drei Farben: zobel, schwarz, schokolade.
Wie ist der Labrador vom Charakter her?
Besonders wegen seines Charakters ist der Labrador in der ganzen Welt bekannt und so unglaublich beliebt. Er ist ein gelehriger, anhänglicher und treuer Hund, der genauso intelligent wie verspielt ist und sich daher perfekt als Spielkamerad für Kinder eignet. Im Allgemeinen gilt er als sehr clever und zielstrebig, aber nicht sehr stur, wie es bei anderen außergewöhnlich intelligenten Rassen der Fall ist. Er ist ein großartiger Dienst- und Rettungshund, der häufig als Blindenführhund eingesetzt wird.
Wie verhält sich der Labrador anderen gegenüber?
Der Labrador ist ein sehr geselliger Hund, der selten bis nie Aggressionen zeigt. Er versteht sich gut mit anderen Hunden und auch das Zusammenleben mit anderen Haustieren wie Katzen oder Nagetieren ist kein Problem. Vergessen Sie allerdings nicht, dass der Labrador letztlich ein Jagdhund ist und dementsprechend auch einen ausgeprägten Jagdtrieb hat. Umso wichtiger ist es, dass er von klein auf gut sozialisiert wird. Da er Fremden gegenüber allerdings nicht wirklich misstrauisch reagiert, ist er als Wachhund nicht geeignet. Wenn er eine Bedrohung spürt, wird er seine Familie jedoch trotzdem verteidigen wollen.
Zu wem passt der Labrador?
Der Labrador ist für jeden ein wunderbarer Begleiter, egal ob Sie alleinstehend, als Paar, mit der Familie oder mit Kindern zusammenwohnen. Er ist zwar sehr einfühlsam und somit auch für ältere Menschen geeignet, allerdings nur, wenn diese ihn auch entsprechend lange ausführen können, da er dennoch ein echtes Energiebündel ist. Wie allgemein bekannt ist, ist der Labrador natürlich auch ein geschätzter Gefährte für sehbehinderte Menschen.
Was gibt es bei der Gesundheit des Labradors zu berücksichtigen?
Der Labrador ist mit einer recht soliden Gesundheit gesegnet und wird allgemein zwischen 10 und 12 Jahre alt. Nichtsdestotrotz hat auch der Labrador den ein oder anderen gesundheitlichen Schwachpunkt, besonders, da er zu Übergewicht neigt. Auch für Gelenkprobleme wie Hüft- und Ellbogendysplasie ist er wie viele große Hunde anfällig. Weitere rassetypische Krankheiten des Labradors sind Augenproblemen wie progressive Netzhautatrophie und Katarakten, Epilepsie sowie die Magendrehung.
Haltungsbedingungen für einen Labrador
Der Labrador ist ein anpassungsfähiger Hund, der auch mit einem Leben in einer Wohnung glücklich wird, solange Sie sich entsprechend um ihn kümmern und ihm täglich genügend Bewegung bieten. Da er nicht zu den Hunden gehört, die viel bellen, wird es auch mit den Nachbarn keine Probleme geben. Falls man ihn allerdings vernachlässigt, kann auch der Labrador, wie alle Hunde, problematische Verhaltensweisen entwickeln und eben doch durch Bellen auf sich aufmerksam machen oder sich an Ihren Möbeln vergreifen. Das kann allerdings auch in einem großen Haus mit Garten passieren. Der Labrador gehört ganz einfach nicht zu den Hunden, die gerne alleine sind. Er braucht seine Familie in der Nähe und Zuneigung, um wirklich glücklich zu sein. Wenn wir von idealen Haltungsbedingungen sprechen, wäre das allerdings tatsächlich ein großes Haus auf dem Lande, in der Nähe eines Waldes, wo er sich nach Lust und Laune austoben kann. Aber wie bereits gesagt, auch in einer städtischen Umgebung kann er glücklich werden, sofern er genug Aufmerksamkeit bekommt.
Was muss man beachten, um einen Labrador zu erziehen?
Die Hunderasse Labrador gilt als eine der am leichtesten zu erziehenden Hunderassen und das kommt nicht von Ungefähr. Labradore sind sehr aufnahmefähige Hunde und genau wie alle anderen Rassen auch, sollte bei ihrer Erziehung keine Gewalt angewandt werden, sondern vielmehr Belohnung und Geduld. Labradore sind intelligente, gelehrige Hunde, die ihren Besitzern gerne gefallen, machen Sie sich diese Eigenschaft zunutze! Da die Erziehung das Labradors keine Schwierigkeiten darstellen sollte, sind sie als Ersthunde perfekte geeignet.
Was muss man beim Füttern eines Labradors beachten?
Die Ernährung des Labradors spielt eine wichtige Rolle in Sachen Gesundheit. Da diese Rasse ganz besonders zu Übergewicht neigt, ist es wichtig, von Anfang an auf entsprechend hochwertiges Hundefutter und angemessene Rationen zu achten. Egal ob Sie ihm Trocken- oder Nassfutter geben, es sollte überwiegend tierisches Protein enthalten, wobei hochwertiges pflanzliches Eiweiß natürlich auch nicht verkehrt ist. Generell sind Hunde allerdings Fleischfresser, weswegen tierische Proteine unverzichtbar sind. Nehmen Sie sich also Zeit, die Etiketten zu lesen, um sich über die Inhaltsstoffe zu informieren und vermeiden Sie Produkte mit Süßstoffen, Zusatzstoffen oder Konservierungsmitteln. Das Hundefutter aus Supermärkten beispielsweise ist in den meisten Fällen von minderer Qualität und wird die Ernährungsbedürfnisse Ihres Labradors nicht decken.
Wenn Sie Ihrem Vierbeiner kein industrielles Futter geben möchten, können Sie sein Hundefutter auch selbst machen, wenn Sie die Zeit dazu haben. Eine selbstgemachte Ration sollte aus gekochtem Fleisch und Gemüse bestehen und wenn Sie sich für das BARF-Futter entscheiden, aus rohem Fleisch und besonders gut gekochtem Gemüse, wie beispielsweise grünen Bohnen. Bevor Sie diese Futterumstellung angehen, sollten Sie sich allerdings von Ihrem Tierarzt oder einem Ernährungsspezialisten beraten lassen. Dasselbe gilt, wenn Sie sich für Nahrungsergänzungsmittel wie Prä- und Probiotika entscheiden.
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Zur Pflege und Hygiene eines Labradors
Impfungen: 100 bis 200 Euro
Hundefutter: 50 bis 100 Euro pro Monat
Hundesteuer: ab 35 Euro im Jahr, vom Wohnort abhängig
Monatliches Budget: 80 bis 150 Euro
Die Pflege des Labradors ist nicht besonders zeit- oder kostenaufwendig. In der Phase des Fellwechsels im Frühling und Herbst sollten Sie ihn zwar täglich bürsten, ansonsten reicht allerdings ein- bis zweimal die Woche, um die losen Haare zu entfernen. Auch baden müssen Sie ihn nur ein- bis zweimal im Jahr - mit den entsprechenden Produkten für Hunde. Abgesehen davon müssen Sie natürlich auch beim Labrador an die Routine denken, die für alle Hunderassen grundlegend ist: Impfungen, Wurmkuren, Augen-, Zahn-, Ohren- und Krallenpflege.
Wie viel kostet ein Labrador beim Züchter?
Wenn Sie einen Labrador Welpen von einem Züchter holen möchten, sollten Sie zwischen 1000 und 1400 Euro. Es lässt sich kein eindeutiger Preis angeben und die Preisspanne ist recht weit, da viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Einige Züchter verlangen beispielsweise höhere Preise für Hunde, die für Shows oder die Zucht gedacht sind, wenn die Welpen aus einer Championlinie abstammen oder ganz einfach, wenn die Nachfrage extrem hoch und das Angebot begrenzt ist. Auch wenn angesichts dieses stolzen Preises die Versuchung groß ist, sich einen Labrador Welpen von einer einfachen Anzeige aus dem Internet zu holen, ist dieser Schritt nicht zu empfehlen, da nur ein offizieller Züchter Ihnen entsprechende Garantien, beispielsweise über die Gesundheit bieten kann. Informieren Sie sich stattdessen in Tierheimen und bei Vereinen, denn auch dort gibt es Rassehunde und schließlich haben alle Hunde ein gutes Zuhause verdient.
Schlafen
Bezüglich seines Schlafplatzes ist der Labrador recht flexibel, er kann sowohl draußen schlafen, falls Sie einen Garten haben, als auch drinnen. Wenn er draußen schlafen sollen, müssen Sie allerdings eine entsprechende Hundehütte kaufen, die weder zu groß noch zu klein ist. Ihr pelziger Freund sollte aufrecht darin stehen und sich problemlos umdrehen können. Genauso sollte auch das Hundebett für seinen Schlafplatz im Haus an seine Größe angepasst sein. Auch das Material ist entscheidend, am besten sind Kunststoffkörbe, die Sie mit Kissen auslegen könne. Leder-, Stoff- oder Weidenkörbe sind zu vermeiden, falls Ihr Labrador gerne an Gegenständen und Möbeln knabbert.
Welche Spiele und Aktivitäten sind für Labradore am besten?
Der Labrador ist ein echtes Energiebündel. Wie alle guten Jagdhunde braucht auch er tägliche Bewegung und lange Spaziergänge, um komplett ausgelastet zu sein. Wenn er Sie beim Joggen oder Radfahren begleiten darf, wird er mehr als glücklich sein und auch bei einem Ausflug in der freien Natur ist er sofort dabei. Da der Labrador ein sehr intelligenter Hund ist, sind Aktivitäten wie Gehorsamkeitstraining, Agility und Fährtenarbeit genau sein Ding. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Labrador genügend Spielzeug - besonders Puzzle und Denkspiele - zur Auswahl hat, während Sie außer Haus sind, damit er sich nicht langweilt. Spielzeug, bei dem Leckerlis als Belohnung verwendet werden sollten jedoch vorsichtig verwendet werden, da der Labrador wie bereits erwähnt zu Übergewicht neigt. Wählen Sie stattdessen gesunde Snacks wie Obst, die auch noch die Gesundheit Ihres Vierbeiners unterstützen!
Braucht man für einen Labrador eine zusätzliche Versicherung?
Sofern Sie Ihren Labrador nicht als Jagdhund einsetzen, nein. In diesem Fall ist eine spezielle Jagdhundeversicherung, die für die Zeit während der Jagd gültig ist, tatsächlich Pflicht. Diese kann zwischen 20 und 100 Euro pro Saison kosten, wobei der Preis von der Rasse sowie von der Art des gejagten Wildes, der Länge der Saison und natürlich auch von der Versicherungsgesellschaft abhängt. Es gibt zwei Arten von Versicherungen für Jagdhunde: die Jagdhundeversicherung für Großwild und die für Niederwild. Da der Labrador ein Retriever ist, jagt er Vögel, für die die Niederwildversicherung gilt. Falls Sie Ihren Vierbeiner allerdings nicht zur Jagd einsetzen, ist er wie alle anderen Hunde auch über Ihre Haftpflichtversicherung abgedeckt, die alle Mitglieder Ihres Haushalts, einschließlich Kinder und Tiere, umfasst. So werden Kosten übernommen, falls Ihr Hund Schäden an anderen Personen oder an fremdem Eigentum verursacht. Wenn es Ihr Hund ist, der einen Schaden erleidet, bekommen Sie allerdings keine Kostenerstattung, in diesem Fall ist der Verursacher des Schadens verpflichtet dafür aufzukommen. Prüfen Sie vor Vertragsabschluss in jedem Fall die Ausschlussklauseln, die Erstattungsobergrenzen und die Wartezeiten.
Auch Krankenversicherungen sind nicht verpflichtend für Ihren Labrador, allerdings sehr zu empfehlen. Dank einer solchen Versicherung sind Sie gegen unvorhergesehenen Tierarztkosten gewappnet, vor allem, wenn er mit Ihnen auf die Jagd geht, können Unfälle schließlich schnell passieren. In Deutschland sind die Tierarztkosten nicht geregelt und so können je nachdem welche Behandlung nötig ist, extrem hohe Kosten entstehen, die manche Hundebesitzer nicht tragen können. Durch eine Krankenversicherung für Ihren Labrador können Sie sich bestimmte Kosten, wie Krankenhausaufenthalte oder Beerdigungskosten, erstatten lassen. Beachten Sie allerdings, dass die meisten Versicherungen keine Behandlungen für genetische oder erbliche Krankheiten übernehmen und Hunde, die zu alt oder bereits krank sind, nicht versichern. Auch hier sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Verträge genau zu lesen, um die Erstattungsobergrenzen, die tatsächlich erstatteten tierärztlichen Leistungen und die Wartezeiten zu prüfen. Generell gilt, je höher Ihre Beiträge, desto höher die Erstattungsgrenze.