Mein Hund Frisst Seinen Kot – Was Tun?

Ihr Hund frisst seinen Kot oder die Ausscheidungen anderer Hunde? Ein Verhalten, das sicher jeder Hundebesitzer schon einmal beobachtet hat. Solange es nicht zu einer Besessenheit wird und nur gelegentlich vorkommt, ist aber überhaupt nicht schlimm. Hunde sind sehr sachliche Tiere: Kot ist fett und reich an Proteinen, also wunderbar zum Essen! Dabei ist es egal, ob es der Kot von Katzen, Pferden, Hühnern oder auch Menschen ist. Es kann tatsächlich auch sein, dass die Zähmung unserer Vierbeiner zum Teil mit unseren Ausscheidungen zusammenhängt. Dennoch sollte man dieses Verhalten nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn es sich zu einem zwanghaften Benehmen zu entwickeln scheint.

Das Essen von Kot oder auch Koprophagie kann an Verhaltensstörungen gebunden sein, denen ein tieferes Problem Ihres Hundes zugrunde liegt. Zudem kann es ebenfalls ein Grund für viele Krankheiten sein – vor allem Verdauungsbeschwerden. Wenn Ihr Hund betroffen ist, kann Ihr Tierarzt Ihnen helfen, die Ursache festzustellen.

Mein Hund frisst seinen Kot oder den anderer Hunde – Erklärung für Koprophagie

Es gibt drei Möglichkeiten: Entweder Ihr Hund frisst seinen eigenen Kot, die Exkremente anderer Tiere oder beides. Dieses Verhalten ist in kleinen Mengen keineswegs gefährlich, auch wenn es nicht unbedingt normal ist. Es kann dennoch ein Zeichen für verschiedene Probleme sein:

  • Vitaminmangel: Vor allem ein Mangel an Vitamin B. Dieser kann Ihren Hund dazu bewegen, Ausscheidungen anderer Hunde zu fressen, um dieses Vitamin zu finden.
  • Probleme mit Parasiten: Einige Parasiten im Verdauungstrakt verhindern eine gute Umwandlung des Futters durch den Hund. Dieser kann einen nicht verdauten und fast völlig intakten Teil im Stuhl wieder aussondern. So wird Letzterer sehr appetitlich für ihn, wodurch er seinen eigenen Kot genießen kann.
  • Verdauungsbeschwerden: Eine gereizte Gastritis kann den Hund dazu bringen, alles zu schlucken, nur um sich zu erleichtern. Auch enzymatische Verletzungen, welche die Darmflora und das Aussehen des Stuhls verändern, machen Letzteren appetitlicher.
  • Verhaltensprobleme: Zurückgezogenheit, Ängstlichkeit, Langeweile und alle Dinge, die Stress verursachen, können zu einer Koprophagie führen.

Am häufigsten wird der letzte Grund beobachtet. Ein Hund, der seine Exkremente frisst, könnte unter Stress, Angst oder Langeweile leiden sowie in Bezug auf Stubenreinheit falsch erzogen worden sein.

Doch auch viele andere Gründe sind möglich! Kot fressen? Vielleicht möchte Ihr Hund einfach seine Mahlzeiten erweitern. Manche Hunde sind dazu gezwungen, jeden Tag das Gleiche zu essen (oft Trockenfutter). Diese Mahlzeiten müssen nicht unbedingt angepasst oder appetitlich sein und verleiten den Hund schnell dazu, etwas Neues zu fressen, das schmackhaft ist… wie frische Haufen.

Hund frisst Kot

Koprophagie: Wie kann man seinen Hund davon abbringen, Exkremente zu fressen?

Während des „Entleerungs-Rituals“

Man sagt manchmal, dass Hunde ihren Stuhl fressen, weil sie ihre Herrchen „imitieren“ wollen, die ihren Kot von der Straße aufsammeln. Dies trifft aber nur auf „Stadthunde“ zu. Nichtsdestotrotz können einige junge Hunde die Idee bekommen, dass es ihren Besitzern gefällt, die Exkremente verschwinden zu sehen.

Um ihnen diese Angewohnheit abzugewöhnen, sollten Sie Ihren Hund die kleinen Rituale rund um seine Häufchen (ich schnüffle, ich suche den perfekten Platz aus, ich mache mein Häufchen, ich beschnüffle es evtl. mehrere Male und dann gehe ich weg) ausführen lassen. Erst danach sollten Sie es einsammeln.

Wenn Ihr Hund sein Geschäft in Ihrem Garten verrichtet, ist das Vorgehen genauso. Sie können das Häufchen trotzdem wegräumen, um jede Aufnahme zu vermeiden.

In Sachen Ernährung

Im Allgemeinen wird eine Ernährung mit zusätzlichen Ballaststoffen empfohlen. Zudem sollte man die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dem Futter etwas hinzuzufügen, das den Geschmack des Kots negativ verändert. Besonders Eisen oder das Nahrungsergänzungsmittel Copronat können zu diesem Zweck auf das Futter gestreut werden. Sie regulieren die Darmflora und machen den Kot unappetitlich!

In Sachen Verhalten

Ein wenig Erziehung kann bereits helfen. Sagen Sie entschlossen „nein“ oder wenn Sie dieses Wort nicht verwenden möchten, „fass das nicht an“ oder andere Varianten. Die Idee dahinter ist, dass wenn Ihr Hund im Begriff ist, seinen Kot zu essen (wenn er es vor Ihren Augen tut), er aufhören muss. Sie können Ihn dann belohnen, wenn er nur daran riecht, ohne ihn zu essen. Wenn Ihr Hund dieses Verhalten aus Langeweile angenommen hat, helfen Sie ihm dabei, sich körperlich oder auch mental mehr zu verausgaben!

Katzenkot: ein spezieller Fall

Ihr Hund ist ein Feinschmecker und Sie besitzen außerdem eine Katze? In diesem Fall wird Ihr Hund das Katzenklo mit Sicherheit als einen Automaten für köstliche Leckerlis sehen. Die Exkremente von Katzen sind aufgrund ihrer speziellen Ernährung sehr proteinreich und somit sehr schmackhaft für Ihren Hund. Dieses Verhalten bleibt aber nur eine schlechte Angewohnheit, der man Kontra bieten sollte.

  • Um Ihren Hund zu entmutigen, platzieren Sie das Katzenklo am besten so, dass er es nicht erreichen kann (z.B. in einer gewissen Höhe). Passen Sie aber auf, dass es Ihre Katze nicht stört…
  • Bringen Sie Ihrem Hund bei, nicht mehr am Katzenklo zu schnüffeln und es zu erforschen. Positive Bestätigung und Belohnungen sind auch hier wie immer eine gute Methode für eine sanfte und wirkungsvolle Erziehung.
  • Sehr einfach aber offensichtlich: Lass Sie den Katzenkot nicht im Streu liegen. Wenn Sie das Katzenklo regelmäßig säubern, wird Ihr Hund nicht in Versuchung geführt. Außerdem tun Sie auch Ihrer Katze damit einen großen Gefallen.

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Wenn die Koprophagie zwanghaft und krankhaft wird – „Pica“ bei Hunden

Ein Hund, der regelmäßig und/oder sehr viele Exkremente frisst, ist für einen Tierarzt immer besorgniserregend, noch bevor er von einer Pica spricht. Die Risiken einer bakteriellen Kontamination können schlimme Brechdurchfälle oder sogar eine Hepatitis oder Pankreatitis hervorrufen! Vorsicht! Die Pica bezeichnet nicht nur den Verzehr von Kot. Egal ob Ihr Hund Papier, Plastik, Steine, Gras, Erde etc. frisst, er könnte unter diesem Syndrom leiden.

Was ist Pica?

Die Pica ist ein unnormales Ernährungsverhalten bei Hunden, die nicht nahrhafte Dinge fressen, die eigentlich nicht zum Essen geeignet sind. Wenn die Koprophagie zwanghaft wird, handelt es sich um eine Form von Pica. Hierbei sollte man wissen, dass Welpen genau wie Kinder eine „orale Phase“ haben, in der sie alles in den Mund nehmen, was ihnen vor die Nase kommt. Wenn Ihr Hund sich in dieser Lebensphase befindet, müssen Sie sich also keine Sorgen machen.

Bei erwachsenen Hunden muss man allerdings sehr aufmerksam sein, da diese Verhaltensstörung zu vielen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Hund frisst Kot

Woher kommt die Pica?

Es kann zwei Quellen für dieses Problem geben:

  • Verhalten (Frustration, Langeweile, Angst, Suche nach Aufmerksamkeit…): Einige Hunde könnten versuchen, ihren Kot oder beschädigte Gegenstände zu essen, um den Grund für eine mögliche Bestrafung verschwinden zu lassen (oft, weil sie sich an eine Bestrafung aus der Vergangenheit erinnern). Bei der Koprophagie könnte man vermuten, dass die Hunde so handeln, weil sie ihr Herrchen oder Frauchen dabei gesehen haben, wie sie die Haufen aufheben, und es ihnen nachahmen möchten.
  • medizinische Ursache: Hierbei handelt es sich um eine Konsequenz von Magenbeschwerden bei Hunden oder gewisse Krankheiten. Mangelerscheinungen, Parasiten im Verdauungstrakt, eine chronische Gastritis, Nahrungsunverträglichkeiten, die Aufnahme von Haaren durch ein Lecken des Fells (auch wenn dies eher bei Katzen problematisch ist) oder eine Pankreasinsuffizienz können eine Pica erklären.

Einige Krankheiten, die Bulimie (Polyphagie) als Symptom aufweisen, können Hunde ebenfalls dazu bringen, alles Mögliche zu fressen. Diabetes und das Cushing Syndrom gehören zu ebendiesen Erkrankungen, die zu Bulimie bei Hunden führen. Dies kann auch ein Zeichen von Senilität sein, da die Pica oft bei älteren Hunden festgestellt wird.

Risiken einer Pica

Eine Pica hat sehr viele Risiken, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte!

  • Vergiftung: durch die direkte Aufnahme giftiger Produkte (darunter Pflanzen und Medikamente) oder durch den Verzehr aller Dinge und Substanzen, die ein Gift enthalten (typischerweise eine Pflanze, die mit Dünger besprüht wurde).
  • Verdauungsbeschwerden aller Art: eine einfache Reizung des Verdauungstrakts, die sich durch Durchfall und/oder Erbrechen, einen Darmverschluss oder dessen Vorstufe (durch Fäden, kleines Spielzeug, Taschentücher, Plastik…), eine Perforation des Verdauungstrakts (spitze Holz- oder Metallstückchen, Knochen…), eine Bauchfellentzündung etc. zeigen kann.
  • Infektionskrankheiten und Parasiten (indem sie z. B. die Exkremente anderer Tiere oder kontaminiertes Gras fressen).

Was tun, um ihn von Pica oder Koprophagie zu heilen?

Zuallererst sollten Sie Ihren Tierarzt zurate ziehen, um festzustellen, ob das Verhalten medizinischen Ursprungs ist. Er wird Ihnen eine passende Behandlung verschreiben oder zusätzliche Tests durchführen. Darüber hinaus wird stark empfohlen, Ihren Hund regelmäßig zu entwurmen: regelmäßig bis er sechs Monate alt ist, dann zwei- bis viermal jährlich, je nach Lebensumständen und Eigenschaften Ihres Hundes.

Zögern Sie nicht, auch den Stuhl Ihres Hundes regelmäßig kontrollieren zu lassen, bevor Sie stark invasive Behandlungen vornehmen lassen. Eine sehr bekömmliche oder sogar wasserhaltige Ernährung kann die Situation je nach Fall auch stark verbessern.

Kleiner Tipp in Sachen Verhalten: Sie können auf robustes Spielzeug der Marke Kong zurückgreifen, das mit Futter gefüllt ist. Ihr Hund kann dieses kauen und sich auf diese Weise beschäftigen.


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