Futterumstellung beim Hund aus physiologischer Sicht
Wenn Ihr Haustier jeden Tag das gleiche Futter isst, gewöhnen sich sein Magen und sein Verdauungstrakt an genau diese Zusammensetzung. Es ist also wichtig, die Rolle der Darmflora nicht zu übersehen. Sie setzt sich aus lebenswichtigen Bakterien zusammen, die den Dünndarm und den Dickdarm bewohnen und hat mehrere Schlüsselrollen:
- sie zerlegt schlecht verdauliche Nahrungsmittel, um dem Körper zu helfen, das Beste aus ihnen herauszuholen;
- sie versorgt die Darmzellen mit Energie, insbesondere durch die Fermentierung löslicher Ballaststoffe;
- sie produziert Vitamine und schützt vor schädlichen Bakterien;
- sie baut Giftstoffe und Medikamente ab und unterstützt das Immunsystem.
Man geht davon aus, dass die Darmflora sowohl den körperlichen Zustand, z.B. Übergewicht oder Mangelernährung, als auch den psychischen Zustand, z.B. Depressionen oder Stress, beeinflusst.
Im Menschen gibt es etwa 10 Millionen Bakterien pro Gramm von mehreren tausend Arten, bei Hunden oder Katzen sind es nur 10.000 Bakterien von 500 verschiedenen Arten! Dies erklärt, warum bei Haustieren der Magen die größte Verdauungsarbeit leistet. Da ihr Darm wesentlich kürzer ist, kann er eine so große Vielfalt an Nahrungsmitteln nicht verarbeiten. Das bedeutet, dass die Darmflora unserer fleischfressenden Haustiere anfälliger und empfindlicher auf Veränderungen reagiert als unsere, die sich viel schneller anpasst.
Wenn Sie die Futterumstellung beim Hund nicht abrupt, sondern auf mehrere Tage verteilt angehen, kann sich die Zusammensetzung der von ihrer Darmflora behandelten Abfallstoffe allmählich verändern und so die dadurch möglicherweise auftretenden Beschwerden und/oder Verdauungsstörungen begrenzt werden.